Vorbeigehen

Es knarzen die Holzdielen. Eine Wand bedeckt mit Rollenbildern, festgehalten im akkuraten Pinselstrich. Generationen an Frauen flanieren vorbei an ihren Schwestern in Gekonntheit an Lebensführung im Kosmos der Zuschreibungen. Gestern Rosenkranz, heute smart und Banane. Er bleibend mit Säbelrasseln.

Vorstellung

Was werde ich sehen? Ein Kaleidoskop an Vorstellungen, Mosaike so bunt wie der Malkasten in der Grundschule nach den ersten Pinselstrichen. Eine neue Welt vielleicht? Ein Geheimnis? Auf dieser Seite bleiben rätseln und Wahrhaftigkeit. Da drüben flimmert die Zerstörung aller Annahmen.

Umrisslinien

Dem Schaffen geht eine Aura voraus. Ein Vogel mit neuer Melodie. An der nächsten Ecke das Wissen, heute entsteht ein neuer Satz. Ein Wort darin, das so süß schmeckt wie ein Franzbrötchen in Hamburg am Hauptbahnhof nach zwei Stunden Zugfahrt. Hinsetzen. Linien füllen.

Hingeweht

Die Blaue hingeweht oder verloren auf dem schnellen Pflaster der Großstadt. Längst schon ist sie dort nicht mehr zuhause. Ein Hall aus ferner Zeit ruft sie in der Chronologie des Augenblicks zwischen Blech, mir und Welt nach sehen und erkennen. Da wallt Vergangenes auf, Regale, Flure, Hörsaal.

Zur Nacht

Tags weilen sie ackerlandverliebt und nehmen sich ihren Zehnten an Samen aus den tiefen Furchen. Allabendlich eilen sie, die Gefiederten, pünktlich wie ein Uhrwerk gen Stadt. Zetern erfüllt die Luft und schwarzefederntriefend hallt ihr Ruf. Verabredet auf den Dächern und Giebeln sitzen sie warmgeplustert und krächzen zur Nacht, das pendelnde Kulturfolgenvolk.