Heit, -keit, -ung… Endungen, die Worte zu erhabenen Nomen verpuppen. Hauptwörter. War das als Knirps eine Offenbarung, ins Land des Lesens und Schreibens aufzubrechen, die Geheimnisse der Wörter zu entdecken. Im Gewimmel von Regeln und der Kunst an Verständigung den eigenen Weg finden. Dazugehören. Silben zusammensetzen, Sätze bilden. Lange, kurze, oder auch gar keine, sie abrupt enden lassen. Eine Spielerei nach Herzenslust.
Was habe ich geschwitzt, geackert, für ein langes Gesicht gezogen, wenn aus Diktaten doch rote Seenlandschaften an Tinte wurden. Wie verzagt war ich als ich dachte, niemals werde ich mich in dieser Welt auskennen. Schule jedenfalls war es nicht, die mich begeistert hat. Es war die prickelnde Neugierde, endlich in dicken Wälzern schmökern zu können.
Und plötzlich wie ein gelöster Knoten im Hirn das kleine Wunder: Die Wortparadiespforten schwangen weit auf und luden mich ein, ewiger Gast im ABC zu sein.
Seither sammele ich sie, die schönsten Exemplare unter ihnen: verlorene, lockende Worte. Finde ich eins, ist es pures Glück. Nomen – und ebenso die kleinen Geschwister.