Schrate

Sie sind ein scheues Völkchen. Schenkten mir eine Feder, die jetzt meinen Hut ziert. Sie kommen nur im Schutz der nebligen Morgenröte ans Fenster. Wispernd und aufgeregt erzählen sie Neues von hinter dem Fluss. Zeigen sich bestürzt über Bombenhagel im Osten.

„Was tun diese Menschenwesen da?“

Ich kann es auch nicht erklären: „Es ist noch widersinniger als eure Existenz.“

MexMex

Heute jährt sich unser Ausflug zum dreißigsten Mal. Mexiko. Poesie einer eigenen Welt. MexMex.

Mit Rucksack von Mexiko Stadt bis Mérida. Per Bus. Stef und ich reisten mit Einheimischen, Hühnern, Schweinen. Versuche über Umweltverschmutzung zu diskutieren. Im Dschungel von Schlangen umgeben. Pyramiden besteigen. Den Popocatepetl erklimmen. Die Rache Montezumas. Tagebuch schreibend.

Jürgen Klinsmann als Eintrittskarte für Gratisfahrten mit dem gelben VW um den Zócalo. Nur wir sehen einen grünen Mond.

Eine Einheimische nimmt mich auf dem Markt ins Visier: Du Kinder? Bald Sohn.

Damals Abenteuer. Heute Femizide an der Tagesordnung.

Vokalschlüssel

Update:

Der Paradiesbauer las diesen Post und zeigte sich verwirrt. Was ich denn sagen wollen würde in Wort und Bild? Dächte ich über Leser hinweg, die ich entweder provoziere ob einer Nullaussage, oder sei ich zu hastig gewesen, habe den geneigten Leser nicht ausreichend mitgenommen in meinen Gedanken?

Meine resignierendes Lachen enthielt die Antwort: Wer liest das hier schon, die Gedankenwelt einer, aus der Welt gefallen.

Nun. Ich will deutlicher werden – Vokale, sie sind die Perlen der Sprache. Töne, geformt in unseren Mündern, in jeder Ecke auf jeder Zungenseite formbar. Sie sind ein Schlüssel zur Welt.

A-E-I-O-U. Ü-Ö. EU-AU-EI. In ihnen liegt der Zauber der Sprache, das Perlende. Die Kraft, Tore zu öffnen.

Hinterzungenvokal. – Vorderzungenvokal. – Schlüssel. So gelungen. So ein Wunder. So Kleinodien, die ein ganzes Universum mit Sinn füllen können.

Und dann schwingt sich dieser Tage das Dunkle auf, ein unschuldiges Z in die Welt zu schicken, den letzten Buchstaben im Alphabet zu verunglimpfen, ihn auf Panzer zu malen, militärisch olivfarbig unterlegt, ein weißes Z für Zerstörung, Zerstümmelung, Zukunftstod. Kein Vokal in Sicht. Kein Schlüssel für Frieden, keine Zwischentöne. Z. Zett. Ich wünschte dir A-E-I-O-U an deiner Seite.

Lichterloh

Auf dem Fahrrad sinniert in Sonne gehüllt, am Himmel Eurofighter. Was ist ein schönstes Ereignis gewesen in diesem Leben in Freiheit? Auf jeden Fall ein Sein als Renegate. Am Ende bleibt nur Liebe. Nein, keine Esoterik, nüchterner Verstand. Mit dem Herzen ostwärts.

Inter. Lichtmuseum Unna; Adela Andea

Stilikone

Sie trägt rot und silber auf weißer Grundierung. Leichtigkeit einer Sommerbrise lässig kombiniert mit Funktionalität und Überdauerung allen Überflüssigen. Ins rechte Licht gesetzt, entfaltet sie ihre Schönheit im Auge des Betrachters.

Internationales Lichtmuseum Unna